Fairtrade ist ein Begriff, den jeder schon einmal gehört hat. Aber was ist Fairtrade und wie funktioniert es? Beim Wocheneinkauf im Supermarkt sehen wir jede Woche das Fairtrade-Logo auf den verschiedenen Produkten, wie Kaffee oder Schokolade. Aber was ist Fairer Handel? Was genau bedeutet das? Warum Fairtrade notwendig ist und was Sie tun können, um dieses Gütesiegel zu stärken, damit die Kleinbauern in Asien, Afrika und Südamerika eine bessere Zukunft haben und diese unterstützen, möchten wir Ihnen hier erklären. Fairtrade handelt über Menschen, Ökologie, Nachhaltigkeit und unsere Zukunft. Erfahren Sie mehr über fairen Handel und über das Fairtrade-Gütesiegel.
Fairtrade: Fairer Handel
Fairtrade ist ein Güte-Siegel, das nach außen den Verbrauchern signalisiert, dass das Produkt fair produziert wurde. Aber dahinter steckt noch viel mehr. Fairtrade möchte Bauern in verschiedenen Entwicklungsländern unterstützen und stärken, um eine faire und bessere Handelsbeziehung zu erhalten. Damit sie für ihre Produkte, ihre arbeitsintensive Arbeit einen guten und fairen Preis bekommen, um davon zu leben und ihre Familien ernähren zu können. Darüber hinaus ist es auch wichtig, in eine nachhaltige Zukunft zu investieren. Mit Hilfe des Fairtrade-Siegels strebt die globale Bewegung nach einer Welt mit fairen und gleichen Chancen für alle.
Fairtrade hat für Kleinbauern viele Vorteile. Denn viele leben und arbeiten in Ländern, in denen das Einkommen niedrig und unsicher ist. Es gibt mehrere Faktoren, die das Einkommen, das von den Ernteerträgen abhängt, beeinflussen können. Das Klima spielt dabei eine grundlegende Rolle. Ein Sturm oder Dürre beeinflussen, ob ein Jahr eine erfolgreiche Ernte trägt. Dann gibt es noch externe Einflüsse, wie stark schwankende Weltmarktpreise, sodass der Ernteertrag vielleicht nicht einmal mehr ausreicht, um die Familie zu ernähren. Ohne ausreichende Entschädigung haben diese Kleinbauern neben den Schwierigkeiten, ihre eigene Familie zu ernähren, auch nicht die finanziellen Ressourcen, um in eine bessere Ausrüstung und neue Maschinen zu investieren. Das sind ebenfalls wichtige Dinge, die den Ertrag der Ernte beeinflussen können. Ohne ein stabiles und verlässliches Einkommen können die Kleinbauern auch nicht in die Infrastruktur ihres Umfeldes investieren. Zum Beispiel in einen neuen Brunnen im Dorf, bessere Straßen, Maschinen, Krankenhäuser und Schulen. Die Armut bleibt bestehen oder verschlechtert sich sogar.
Diese Situation will Fairtrade ändern und den Teufelskreis, den viele Bauern in ärmeren Ländern ausgesetzt sind, durchbrechen, indem Standards gesetzt werden. Diese sollen es den Landwirten ermöglichen, sich selbst und ihre Gemeinschaft zu entwickeln.
Zusammen können wir einen Unterschied machen
Ein wichtiger Aspekt von Fairtrade ist die Zusammenarbeit mit Kleinbauern. Dabei soll deren Position gestärkt werden. Fairtrade arbeitet mit Organisationen zusammen und nicht mit einzelnen Bauern.
Die Vorteile der Zusammenarbeit
- Durch die Gründung einer Organisation bekommen die Landwirte eine bessere Position, um mit den potenziellen Käufern ihrer Produkte zu verhandeln. Auf diese Weise werden sie nicht gegeneinander ausgespielt, um einen niedrigeren Preis zu erzielen. Sie sollen gestärkt werden und das soll sich in einer fairen Preisgestaltung niederschlagen.
- Diese Bildung von Gemeinschaften führt aber auch zu weiteren, positiven Effekten. Gemeinsam können Landwirte bessere Materialien für ihre Produktion und Ernte kaufen. Dieses Gemeinschaftsgefühl zieht sich aber weiter durch viele Bereiche: Transport, landwirtschaftliche Ressourcen, Export und Verarbeitung können gemeinsam organisiert werden. Ressourcen werden gebündelt bzw. eingespart, was den Landwirten helfen soll, für sich eine bessere Lebensgrundlage zu schaffen, autonom und nicht von großen, globalen Unternehmen abhängig zu sein.
- Die Kleinbauern können sich als Genossenschaftsmitglieder organisieren. Sie erhalten eine gute Schulung, zum Beispiel, wie sie ihre Produktion steigern und die Qualität verbessern können. Darüber hinaus können sie sich auch über Best Practices Beispiele über eine nachhaltigere Landwirtschaft austauschen.
- Landwirte können gemeinsam die Entwicklung ihrer Gemeinde vorantreiben. Durch Investitionen in Technik und Logistik werden gemeinsam die Lebensumstände aller verbessert.
Neben den einzelnen Kleinbauern können auch Plantagen und die dort wachsenden Produkte zertifiziert werden. Dort setzt sich Fairtrade für bessere Standards ein, um die Lebensumstände der Mitarbeiter zu verbessern. Denn Die Arbeit auf einer Plantage ist oft mit sehr niedrigen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen verbunden. Gewerkschaften, die die Bedingungen der Arbeiter verbessern möchten, werden auch oft von den Plantagenbesitzern in Schach gehalten. Fairtrade möchte der am stärksten gefährdeten Gruppe helfen, in diesem Fall den Arbeitern, wie Saisonarbeitern und Leiharbeitern.
Mittlerweile sind weltweit 1210 Bauernkooperativen an Fairtrade angeschlossen.
Faire und nachhaltige Bedingungen für Bauern
Und so funktioniert der Fairtrade Handel: Importeure und Exporteure kaufen Produkte von Landwirten in landwirtschaftlichen Genossenschaften. Um das Einkommen der Bauern zu verbessern, legt Fairtrade eine Reihe strenger Handelsbedingungen fest.
Käufer, die Produkte von Fairtrade-Bauernorganisationen kaufen, sind verpflichtet, einen Mindestpreis zu zahlen. Dieser Mindestpreis soll es den Landwirten ermöglichen, ihre nachhaltigen Produktionskosten zu decken.
Die Fairtrade-Prämie ist auch für die Bauernkooperativen ein entscheidender Vorteil, um sich weiterzuentwickeln. Die Genossenschaften erhalten von ihren Käufern eine Prämie auf den Preis, den sie für die Produkte zahlen. Die Bauernverbände entscheiden dann gemeinsam, wohin diese Prämie fließt. Das Geld kann in die Geschäftsentwicklung für die Landwirte, wie Verbesserung von Produktivität, Qualität und Infrastruktur, fließen. Aber auch direkt für die Mitarbeiter kommt dies zugute und fließt in Bildung und Gesundheitswesen.
Aber auch an Landwirte und die Genossenschaften werden Anforderungen gestellt. Betrachtet man soziale und ökologische Kriterien, Denn Fairtrade steht für nachhaltige Produktion und Entwicklung. Eine nachhaltige Landwirtschaft soll gefördert werden, die die Natur nicht ausbeutet, sondern ressourcenschonend ist. Die Achtung der Arbeitnehmerrechte und Transparenz sind ebenfalls von größter Bedeutung. Nicht zu vergessen ist eine ehrliche, demokratische Arbeitsweise in Bauernkooperativen ist sehr wichtig.
Die Fairtrade-Standards
Fairtrade International hat eine Reihe von Standards aufgestellt, die sicherstellen, dass Kleinbauern eine starke Verhandlungsposition haben.
Wie erwähnt, gibt es einen Mindestpreis, den Käufer zahlen müssen, um Produkte von Fairtrade-Bauernorganisationen zu kaufen. Neben diesem Mindestpreis ist es für Fairtrade ein wichtiges Kriterium, langfristige Handelsbeziehungen aufzubauen zwischen Landwirten und ihren Käufern aufzubauen.
Wichtige Handelskriterien
- Transparenz: Transparenz steht im Mittelpunkt der Einkaufspolitik und des Produktionsprozesses. Auch ist es wichtig, dass die Inhaltsstoffe auf einfache Weise rückverfolgbar sind. Fairtrade-Produkte müssen von konventionellen Produkten bei der Produktion klar getrennt werden, um eine Vermischung zu verhindern. Alle Zutaten müssen von Unternehmen bezogen werden, die ebenfalls bei Fairtrade oder bei FLOW-Cert registriert sind.
- Die Zusammensetzung von Produkten: Bei Produkten, die aus einer Zutat bestehen, müssen 100 % des jeweiligen Produkts Fairtrade-zertifiziert sein, um das Gütesiegel tragen zu können. Bei Produkten, die verschiedene Inhalte enthalten, müssen mindestens 20 % der Zutaten von Fairtrade-zertifizierten Organisationen stammen.
Fairtrade-Standards
- Kontrolle: Um zu gewährleisten, dass die oben genannten Regeln ordnungsgemäß eingehalten werden, müssen regelmäßige Kontrollen stattfinden, und dass dies geschieht wie folgt:
- Quartalsbericht: Der Lizenznehmer, der das Label Fairtrade trägt, übermittelt vierteljährlich einen Bericht, der einen Überblick über den Einkauf, die Verarbeitung und den Verkauf von Produkten mit dem Fairtrade-Gütesiegel gibt. Dieser Bericht geht zu Kontroll- und Berechnungszwecken an Fairtrade Deutschland.
- Es gibt Vor-Ort-Kontrollen durch qualifizierte Inspektoren, die Kontrollstelle. Dies geschieht durch eine unabhängige Zertifizierungsorganisation: FLO-Cert.
- Die Online-Produktdatenbank. Hier können Sie die genauen Informationen zu allen Fairtrade-Produkten eingeben. Anhand dieser Informationen wird nach Betrachtung der Zusammensetzung und Herkunft des Produktes bewertet. Das Produkt darf nur dann das Gütezeichen tragen, wenn es allen Richtlinien entspricht.
Fairtrade fördert die Menschenrechte
Menschenrechte stehen im Mittelpunkt von Fairtrade und seiner Fair-Trade-Mission. Es gibt natürlich viele Menschenrechte, wie das Recht auf Leben, Schutz, Nichtdiskriminierung, Gesundheit, Meinungsfreiheit und mehr. Dazu gehören natürlich auch Arbeitsrechte. Zum Beispiel das Recht auf existenzsichernde Löhne und Einkommen.
Deshalb wurden 2015 von der UN (United Nations) die Ziele für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Sie bilden eine ambitionierte Agenda mit nachhaltigen Forderungen für eine Welt ohne Armut, Hunger, mit gleichen Chancen für alle. Nur gemeinsam können wir etwas in den Bereichen Gesellschaft, Politik und Markt erreichen.
Fairtrade fördert die Menschenrechte in Handelssektoren, indem es strenge Menschenrechts- und Umweltstandards anwendet und indem es Bauernkooperativen entsprechend schult. Bauern und Arbeiter stehen ebenfalls im Mittelpunkt von Fairtrade und sind aktiv an politischen Entscheidungen beteiligt. Dazu kommen natürlich unabhängige Überprüfungen und Kontrollen, Fairtrade-Aktionen und das Engagement für Förderprogramme mit lokalen Partnern.
Es besteht daher eine Partnerschaft mit Tausenden von Unternehmen weltweit, um die Einhaltung zu fördern. Ziel ist die Verbesserung der Bedingungen für die Landwirte. Letztlich geht es vor allem darum, die Position der Bauern und Arbeiter zu fördern. Transparenz in die Produktion von Lebensmittel soll gegeben sein und durch eine faire Bezahlung sollen die Menschenrechte in ärmeren Ländern gefördert werden. So arbeiten wir gemeinsam für eine bessere Welt, die allen gleiche Chancen bieten soll.
Wir alle können einer besseren Welt beitragen. Zum Beispiel haben wir in unserem Sortiment mit nachhaltige Werbeartikel und Fairtrade-Tragetaschen, die Sie mit Ihrem Logo bedrucken lassen können. Perfekt, um als Unternehmen nach außen nachhaltiger zu werben.
Wie wichtig ist Ihnen Fairtrade Produkte? Welche nachhaltigen Werbegeschenke haben Sie in Ihrem Sortiment? Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen. Wir freuen uns, von Ihnen zu lesen.